1300 Weidepfähle sind bereit für den Alpsommer
1300 Weidepfähle sind bereit für den Alpsommer

Geschätzte Mitbürgerinnen und Mitbürger!

2020 war wegen der weltweit verbreiteten Pandemie zweifellos auch für unsere Ortsgemeinde ein besonderes Jahr. Zwar konnten wir unsere Bürgerversammlung am 5. März gerade noch knapp hinter uns bringen, in der Folge aber mussten auch wir Sitzungen absagen und die meisten Versammlungen und Tagungen auf regionaler und kantonaler Ebene fielen dem Virus zum Opfer. Unsere Kerngeschäfte, Alpwirtschaft, Forstwirtschaft und die Landwirtschaft im Riet hingegen blieben damit weitgehend verschont. Auffallend war aber in diesem Sommer die starke Zunahme des Tourismus in das Naherholungsgebiet Hüsliberg – Bogmen – Federi – Bätruns – Wängi, usw. Die Kehrseite war, dass unsere Bergstrassen durch diesen Verkehr stark belastet, teilweise gar verstopft wurden.

Eine Epidemie wäre hingegen bei den Mäusebestanden in der Linth-Ebene schon eher willkommen gewesen, weil sie sich in den letzten zwei bis 3 Jahren so rasant vermehrten, dass auf grossen Flächen, auch in der Gastermatt und im Rufiriet, nicht einmal mehr die Hälfte des normalen Futter-Ertrags geerntet werden konnte!

Sehr guter Futterwuchs gab es hingegen im Berggebiet und auch auf unseren Alpen Hüsliberg und Bätruns. Unsere routinierte Aelplerfamilie Luchsinger sorgte einmal mehr bestens für ihre 106 anvertrauten Kühe, Rinder und Kälber, sowie ihre rund 20 Geissen. Mit einer Auslastung von 97.26 Prozent der Bestossung und dem maximalen Sömmerungsbeitrag inkl. Biodiversität und Landschaftsqualiät durften wir auf einen sehr erfolgreichen Alpsommer zurückblicken. Ein herzlicher Dank gebührt auch an dieser Stelle Susann und Sepp Luchsinger mit Lukas und Martina für die vorbildliche Betreuung unserer Alpen. Sepp wird im Juni zum 47. Male das Zepter auf unseren Alpen übernehmen. Er hat auch schon vorgesorgt und im Winter im Hüslibergstall rund 1300 Weidpfähle gerüstet, was sicher für die nächsten beiden Sommer reichen sollte. Die geplante Wasserzuleitung zum Brunnen in der Vorderbätruns musste aus verschiedenen Gründen zurückgestellt werden, soll aber wenn möglich im Sommer 2021 nachgeholt werden.  Fest steht hingegen, dass wir nun bei der Trüebsitenhütte eine Solaranlage installieren werden. Unser GPK-Mitglied und am 7. Januar 2021 just 70 Jahre jung gewordene Hans Giger, Windegg, wird das Projekt realisieren. Eine weitere Aufgabe erwartet uns in der Gastermatt mit dem Ausgraben und Entsorgen von rund 70 Betonsockeln entlang der östlichen Grenze des Flugplatzes. Diese wurden vor 50 Jahren zum Befestigen der Grenzpfähle einbetoniert und mit Hülsen zum Stecken der Eisenpfähle versehen, als wir noch die Frühjahrs-Allmeindnutzung mit Jungvieh betrieben. Die Kosten übernahm damals die ASSAG, während wir für den Unterhalt zuständig waren.

Die Bergstrassenkorporation Obermatt-Bogmen, die hauptsächlich von den drei Ortsgemeinden Rufi, Rüttiberg und Maseltrangen finanziert wird, hatte mit einem neuen Deckbelag von der Obermatt bis Hüslibergstall, sowie Renovationsarbeiten bis Rietliwald einen grossen Brocken zu bewältigen. Die Kosten von Fr. 104'783.—blieben dank Eigenleistungen unter dem Kostenvoranschlag. Die OG Rüttiberg leistete dazu einen Ueberbrückungskredit von Fr. 15'000.--, der nach dem Eintreffen des Gemeindebeitrages von 30% des Gesamtbetrages wieder zurückbezahlt wurde. Die vor 50 Jahren von der OG Rüttiberg gebaute Strasse befindet sich damit wieder in einem Top-Zustand! Ganz klar ist festzustellen, dass der Anteil des öffentlichen Verkehrs in die Naherholungsgebiete Hüsliberg, Bogmen, Steinegg, Federi usw. auf über 50 Prozent angewachsen ist! Dies auch im Winter, was denn auch bei guter Schneelage zu Problemen mit den wenigen Parkmöglichkeiten geführt hat.

An der Wahlversammlung vom 25. September wurden alle bisherigen GPK- und Ratsmitglieder bestätigt und neu mit dem 22-jährigen Rick Giger, Schänis konnte erfreulicherweise einer der jungen Generation in den Verwaltungsrat gewählt werden.

Mit einem ausserordentlichen Vorschlag von Fr, 17'090.31 konnte die Jahresrechnung 2020 erfolgreich abgeschlossen werden. Dies vor allem auch, weil Arbeiten in der Bätruns verschoben wurden. Vorgesehen ist, dass nach über 20 Jahren ohne Anpassung, der Taglohn ab 2021 von Fr. 180.—auf Fr. 200.—erhöht und die Gehalte ebenfalls leicht angepasst werden.

Für die angenehme Zusammenarbeit danke ich meinem Team im Verwaltungsrat, dem Schreiber, der GPK sowie der Aelplerfamilie und allen Taglöhnern und Helfern auf der Alp, im Riet sowie im Forstbereich und hoffe gerne auf eine weitere Unterstützung im kommenden Jahr.

Rüttiberg, März 2021, Präsident: Willi Giger