hunderte von Zuschauern lockte die Jubiläumsfahrt an

Die Familie Sepp Luchsinger setzte ihre vor 40 Jahren begonnene Tradition mit einer farbenfrohen und stimmungsvollen Alpabfahrt fort, was hunderte von Zuschauern nach Rufi locket.

Die Parade mit seinem gesömmerten Vieh von der Alp ins Tal ist für jeden Aelpler der höchste Feiertag im Jahr und wenn das Wetter noch so prächtig mitspielt wie am letzten Samstag wird der Alpabzug am Ende eines durchzogenen Sommers gar zu einem kleinen Festtag. Angeführt von der Aelplerfamilie Luchsinger marschierten die rund 30 Milch- und Mutterkühe, sowie 70 Rinder mit ihren dröhnenden Vorschellen und geschmückt mit blumigen Tschäppeln stolz, freudig und – trotz ETH-Studie - erhobenen Hauptes die rund acht Kilometer lange Strecke vom Hüsliberg in die Gastermatt zur Teilete. Unzählige Zaungäste erfreuten sich am lebendigen Brauchtum dieser Alpabfahrt und ein Transparent wies zudem auf das 40Jahr-Jubiläum hin.

Im Frühjahr 1975   meldete sich der 20jährige Sepp Luchsinger für die frei gewordene Stelle auf den Alpen Hüsliberg/ Bätruns beim damaligen Präsidenten Wilhelm.Giger-Kühne und beim Alpmeister Schang Jud-Tiefenauer, nachdem er zuvor schon 4 Jahre im Glarnerland und einen Sommer auf   Steinegg-Oberhag z’Alp war. Es muss für den jungen Aelpler wohl ein Traumjob gewesen sein, denn er blieb dieser Alp und der Ortsgemeinde Rüttiberg als Besitzer bis zum heutigen Tag treu, obwohl die sagenumwobene Bätruns zwischen Federi und Chüemettler nur auf steilen Fusswegen erreichbar ist und die Hütte auf Trüebsiten ohne Strom und fliessend Wasser noch wie zu Gotthelfs Zeiten eingerichtet ist. Inzwischen hat der einst eingefleischte Junggeselle eine eigene Familie gegründet und seine Frau Susanne und die beiden Kinder Lukas und Martina ergänzen heute den Familien-Alpbetrieb in idealer Weise.

Damit wird es auf den Alpen in unserer Region stiller, die letzten Arbeiten wie Hag ablegen oder die Gebäude einwintern stehen noch an, aber die Pfiffe der Munggen werden bereits seltener und die Winde spürbar kühler. Es sind die Vorboten des Bergwinters, bei dem die Vollblut-Aelpler aber bereits vom Alp- Sommer des nächsten Jahres zu träumen beginnen.

28.09.2014 / Willi Giger