Chüemettler und Gleiterspitz von der Rossalp gesehen

Wohl schon seit Urzeiten steht auf dem markanten Aussichtspunkt des Chüemettler Gipfels (1706 m) ein Gipfelkreuz aus Holz. Das heutige Wahrzeichen wurde im Jahre 1991 neu erstellt und am Sonntag, 25. August im Rahmen eines Berggottesdienstes durch Pfarrer Rimle aus Schänis eingeweiht.

Der weitherum sichtbare Chüemettlerspitz bildet zugleich Grenzpunkt der Alpen Chliwängi, Bätruns-Trüebsiten und Stöckalp und bildet dem südwestlichen Grat entlang auch die Grenze zwischen den Ortsgemeinden Dorf und Rüttiberg. Das exponiert stehende Holzkreuz musste in den letzten Jahrzehnten oft ersetzt werden, weil es durch Blitzschläge und Stürme zerstört wurde. So brachte es das vorletzte, von Kaltbrunner Bergfreunden mit Initiant Karl Zahner von der Wengi her heraufgetragene Kreuz auf eine Lebensdauer von 18 Jahren. Im Juli 1991 erstellte die Ortsgemeinde Rüttiberg ein neues Symbol des christlichen Glaubens, gezimmert von Werkmeister Roman Jud aus massivem Eichenholz. Neu wurde eine Blitzschutzanlage montiert, die sich bestens bewährt hat. Damit konnte auch ein langgehegter Wunsch von Chef-Aelpler Sepp Luchsinger, sowie unzähligen Bergfreunden, just im Jubiläumsjahr der Eidgenossenschaft erfüllt werden. Das von Bergfreund Armin Jud betreute Gipfelbuch bestätigt, dass der Chüemettler einer der meistbesuchten Gipfel in der Region ist.

Sagenumwobenes Gebiet 

Nicht nur das Drachenloch, das vor rund 100 Jahren noch soweit begangen werden konnte, dass man die Glocken von der Rossalp erkennen konnte, sondern viele Sagen rund um diesen Berg haben dem Chüemettler seit jeher einen geheimnisumwitterten Ruf eingetragen.

Heute bedeutungslos, bildeten in früheren Jahrhunderten die steilen Grasbänder zwischen den Felsen als Wildheuteile oftmals Gegenstand von Grenzstreiten. Der älteste erhaltene „Kühmettler-Spruchbrief“ stammt vom Jahre 1584, als ein Schiedsgericht des Landes Gaster die heute noch gültige Grenze zwischen der Ortsgemeinde Dorf und dem damaligen Besitzer der Unteren Bätruns, Matheus Gmür, festlegte.

Viele Wege führen auf den Chüemettler

Die bekanntesten Routen führen von Dorf und Rufi her über Beischnaten, Stägenwald, Brenner und dann dem Grat entlang über Steistossfad und Chrüzraifad zum Gipfel auf 1706 Metern über Meer, wo der Wanderer mit einer herrlichen Aussicht für den beschwerlichen Aufstieg belohnt wird. Der wohl „ringste“ Weg führt von der Hinderwängi über den Planggenweg, Furggen, Bättlerchräzen und dem Nördlichen Grat entlang zum Gipfelkreuz. Ein viel begangener Pfad kommt von der Alp Bogmen her übers Gleiter und dann entweder übers Lättli oder direkt in der anspruchsvolleren Falllinie direkt zur Bergspitze.

25.01.06/W. Giger